Hallo zusammen!
Wer kennt nicht diese vergammelten Schrauben hinter Kennzeichen, die gerne mal abreißen? Und dann steht man da…
Der Hintergrund ist meist, dass vom Hersteller aus Blindnietmuttern aus Aluminium verwendet wurden. Diese wurden im Blech verpresst, der Kennzeichenhalter wurde dann mit einer Stahlschraube befestigt.
Stichworte: Materialpaarung, Kontaktkorrosion, elektrochemische Spannungsreihe, Redoxreihe, Potenzialunterschiede von verschiedenen Metallen etc. – das MUSS doch weggammeln!
Diese Nietmuttern sind wesentlich stärker, als einfache Blindniete. Und wenn man sich dann auch noch für Stahl entscheidet, wird’s mit diesen einfachen Nietzangen in Scheren-Bauweise echt schwierig – ich meine ECHT schwierig! Auch, wenn es darum geht, dass die Nietmuttern nachher gerade im Loch sitzen oder dass man Anzugsmomente nicht überschreitet.
Abhilfe schafft hier dieses wunderbare Werkzeug von Goebel:
Ich musste erst mal üben, aber wenn man sich die beiden Hebel sortiert hat, geht es ganz leicht: Jede Blindnietmutter sitzt perfekt!
Eine kleine Testreihe entstand: bohren, entgraten, nieten, schrauben. Wie viel Drehmoment kann so ein Niet wohl haben? Wie viel, bis er sich im Stahl dreht? Wie viel, bis das Gewinde reißt? Und wenn ich nun an so einer Schraube reiße… hält der Niet? Trotzdem??
Es ist unglaublich, was diese kleinen Dinger aushalten: 60Nm immer wieder (Stahl/verzinkt!). Da schert schon so manche Schraube ab (ein üblicher Wert: M8, Regelgewinde, Festigkeitsklasse 8.8: 25Nm). Und bevor der Niet ausreißt, verbiegt sich der 4mm Flachstahl.
Habt viel Spaß mit den Bildern, bleibt mir gewogen und bleibt einfach besser als ich!
Herzlich und bis bald!
Euer Michael