Die Kunst des Schmiedens

von HÄrvard Bergland

Die Kunst des Schmiedens

Wer schmiedet und schon ein paar BĂŒcher gesammelt hat, hat bestimmt auch dieses hier von HĂ„vard Bergland.

Und wer es in einer Sammlung findet und fragt, ob er einen Blick hinein werfen darf, der bekommt es oft ĂŒberreicht mit dem Hinweis: „Dieses Buch ist eine LiebeserklĂ€rung an das Schmiedehandwerk!“

Das ist nicht ĂŒbertrieben!

Das Schmieden erlebt derzeit eine Renaissance. Wohl und sicherlich angetrieben durch die SehnsĂŒchte des Menschen, einer sinnvollen und nachhaltigen TĂ€tigkeit nachgehen zu dĂŒrfen. Wohl und sicherlich auch angetrieben durch die Möglichkeiten des Internets.

Die Idee und der Antrieb fĂŒr dieses Buch stammen aber aus 1997 – und da war das Internet noch recht jungfrĂ€ulich. Zur Zeit seiner Erstausgabe muss es also ein Kleinod gewesen sein.

Eine LiebeserklÀrung an das Schmiedehandwerk

Aus dem Vorwort des Verfassers:

„Ich hege die leise Hoffnung, das wir einen der Ă€ltesten Berufe der Welt und die eldle Kunst des Schmiedens erhalten können. Ich habe oft das GefĂŒhl, die Zeit ist uns davon gelaufen und die Gesellschaft hat sich mit einer solchen Geschwindigkeit verĂ€ndert, dass es uns nicht gelungen ist, den Bedarf an Nachwuchs zu erfĂŒllen. Neue und rentablere Techniken haben sich durchgesetzt, und weltweit ist ein Schmied nach dem anderen verschwunden. Dadurch haben wir viele Leute mit Erfahrung und praktischen FĂ€higkeiten, die das Fach weiterfĂŒhren könnten, verloren.“

HĂ„rvard (das „Ă„“ wird wie ein „o“ gesprochen) lernte den Beruf des Schmieds verdiente seine Brötchen als Fachlehrer. Trotzdem fĂŒhlte er sich nicht als ausgelernter Schmied, dazu sei das Schmiedefach zu umfassend und mannigfaltig.

„Als ich nach 30 Jahren meine Arbeit als Fachlehrer aufgab und meine eigene Schmiede baute, musste ich vieles durch Ausprobieren lernen. Denn es gab nicht mehr so viele Schmiede, die ich hĂ€tte fragen können. Das Schmieden der alten Meister barg vieles in sich, das ich nicht verstand.“

Viele Reisen in verschiedene LĂ€nder unterstĂŒtzten ihn bei seiner Suche.

„Es gibt immer noch weitere Techniken, die man besser hĂ€tte beleuchten können, aber so wird es wohl immer sein.“

Das sind wahrhaft große und bescheidene Worte von jemandem, der lange Zeit selbst vor dem Amboss stand!

Die Kunst des Schmiedens

von HÄvard Bergland

Die Kunst des Schmiedens
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Das Buch

Auf ĂŒber 300 Seiten und in ĂŒber 1.500 Bildern und Zeichnungen wird das Schmieden gezeigt. Wer jemals einen Hammer auf ein glĂŒhendes StĂŒck Stahl hat fallen lassen, wird die Darstellungen sofort verstehen.

Es werden Grundlagen vermittelt, die die Werkzeuge, die Werkstatt, die auszuwĂ€hlenden Materialien und die Techniken des Schmiedens betreffen. An vielen Stellen werden wichtige ZusammenhĂ€nge erwĂ€hnt, die schnell die großen Fragen von AnfĂ€ngern beantworten. Doch auch diejenigen, die schon etwas tiefer in der Materie stecken, bekommen hier viel Inspiration fĂŒr folgende Arbeiten.

HĂ„vard Bergland beschreibt alle Schritte von den AnfĂ€ngen des Schmiedens, ĂŒber die Herstellung von Schmiedewerkzeugen, die Herstellung von Deko-GegenstĂ€nden, Werkzeugen zur Holzbearbeitung, zur Gartenarbeit, die Arbeit am Maschinenhammer, die Herstellung von Gesenken, die Anfertigung von Ornamenten fĂŒr TĂŒr- und TorbeschlĂ€gen, die Herstellung von ZĂ€unen und Toren, TruhenbeschlĂ€gen, Schrank- und Schubladenschlössern bis hin zu Grabkreuzen und WagenrĂ€dern. Dabei werden alle Techniken des Schmieds erklĂ€rt (wie das Recken, Stauchen, Biegen, Lochen, Spalten etc.), aber auch die WĂ€rmebehandlung des Stahls und das Feuerschweißen.

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Beim Lesen stellt sich hĂ€ufig das GefĂŒhl ein, als stĂŒnde HĂ„vard vor einem, um die nötigen Arbeitsschritte zu erklĂ€ren. Einfach großartig!

Was leider etwas fehlt, ist die Mathematik. Wie lÀngt sich beispielsweise ein Stahl im Duchmesser x, wenn ein Dorn im Duchmesser y hindurch getrieben wird? Mit wieviel Massenverlust durch Zunder muss ich etwa rechnen?

Trotzdem (oder vielleicht auch gerade deswegen?) ist dieses Buch ein wahrer Schatz, eine LiebeserklĂ€rung an das Schmiedehandwerk, und ich empfehle es ausdrĂŒcklich jedem Interessierten!